Sole-Wasser-Wärmepumpen nutzen die konstante Temperatur des Erdreichs zur effizienten Wärmegewinnung. Dabei kommen entweder horizontale oder vertikale Erdwärmetauscher zum Einsatz. Die vertikale Variante ist besonders platzsparend und leistungsstark – jedoch mit speziellen Anforderungen verbunden. In diesem Artikel erfährst du, welche Voraussetzungen für die Installation eines vertikalen Erdwärmetauschers erfüllt sein müssen und worauf bei der Planung zu achten ist.
Was ist ein vertikaler Erdwärmetauscher? #
Ein vertikaler Erdwärmetauscher besteht aus einer oder mehreren Tiefenbohrungen, in die U-förmige Kunststoffrohre eingebracht werden. Durch diese zirkuliert eine Soleflüssigkeit, die Wärme aus dem Erdreich aufnimmt und an die Wärmepumpe weiterleitet. Die Bohrungen reichen je nach Bedarf zwischen 50 und 100 Metern tief.
Voraussetzungen für die Installation #
Für die Installation eines vertikalen Erdwärmetauschers müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Genehmigungspflicht: Tiefenbohrungen sind in Deutschland genehmigungspflichtig. Die zuständige Wasserbehörde muss die Bohrung freigeben.
- Geologische Eignung: Der Untergrund muss geeignet sein – z. B. keine wasserführenden Schichten, keine kontaminierten Böden. Eine geologische Voruntersuchung ist erforderlich.
- Platz für Bohrgerät: Der Zugang zum Grundstück muss ausreichend groß sein, damit ein Bohrgerät aufgestellt und betrieben werden kann.
- Bohrabstand: Bei mehreren Bohrungen muss ein Mindestabstand eingehalten werden, um thermische Wechselwirkungen zu vermeiden.
- Kosten und Aufwand: Die Bohrung ist technisch aufwendig und kostenintensiver als horizontale Systeme – dafür aber effizienter und platzsparender.
Vorteile der vertikalen Lösung #
- Platzsparend: Ideal für kleine Grundstücke, da keine großflächige Grabung notwendig ist.
- Konstante Leistung: Unabhängig von Jahreszeit und Wetter, da die Erdtemperatur in der Tiefe stabil bleibt.
- Hohe Effizienz: Besonders geeignet für Gebäude mit hohem Wärmebedarf oder schlechter Dämmung.
- Langlebigkeit: Die Systeme sind wartungsarm und haben eine Lebensdauer von 20 Jahren und mehr.
Für welche Gebäude ist die Lösung geeignet? #
Vertikale Erdwärmetauscher eignen sich besonders für:
- Neubauten mit hohem Effizienzanspruch
- Sanierungen mit begrenztem Grundstücksplatz
- Gebäude mit hohem Heiz- und Kühlbedarf
- Regionen mit stabilen geologischen Bedingungen
Vorteile vertikaler Erdwärmetauscher #
Vertikale Erdwärmetauscher bieten gegenüber horizontalen Systemen und anderen Wärmequellen mehrere entscheidende Vorteile:
- Platzersparnis: Da die Bohrungen in die Tiefe gehen, ist nur eine kleine Fläche auf dem Grundstück nötig – ideal für dicht bebaute Grundstücke oder kleine Gärten.
- Ganzjährige Effizienz: In der Tiefe bleibt die Erdtemperatur konstant bei etwa 10 °C – unabhängig von Jahreszeit oder Wetter. Das sorgt für stabile Heizleistung und hohe Effizienz.
- Langlebigkeit: Die Erdwärmesonden sind robust und wartungsarm. Bei fachgerechter Installation beträgt die Lebensdauer oft über 20 Jahre.
- Kombinierbarkeit: Vertikale Systeme lassen sich gut mit Kühlfunktionen oder Photovoltaik-Anlagen kombinieren – für ganzheitliche Energiekonzepte.
- Förderfähigkeit: Aufgrund ihrer hohen Effizienz sind vertikale Erdwärmetauscher oft förderfähig im Rahmen staatlicher Programme zur energetischen Sanierung.
Zusammenfassung #
Vertikale Erdwärmetauscher benötigen eine behördliche Genehmigung, geologisch geeigneten Untergrund und ausreichend Platz für die Bohrtechnik. Sie sind ideal für energieeffiziente Neubauten und Sanierungen mit begrenztem Platzangebot – und bieten konstante Leistung über das ganze Jahr.